Die Aktie von Apple (AAPL.O) fiel am Freitag im vorbörslichen Handel um knapp 3 Prozent, nachdem das Unternehmen eine Reduzierung seines Aktienrückkaufprogramms angekündigt hatte. Zudem warnte CEO Tim Cook inmitten des eskalierenden Handelskonflikts zwischen China und den USA vor zusätzlichen zollbedingten Kosten in Höhe von rund 900 Millionen US-Dollar im laufenden Quartal.

Das in Cupertino, Kalifornien, ansässige Unternehmen, das über 90 Prozent seiner Produkte in China fertigen lässt, kündigte an, einen Teil der iPhone-Produktion nach Indien zu verlagern. Ziel sei es, die Auswirkungen der US-Handelspolitik unter Präsident Donald Trump abzumildern.

„Apple scheint schneller als erwartet Fortschritte bei der Verlagerung der Produktion nach Indien zu machen“, sagte Matt Britzman, leitender

Aktien Analyst bei Hargreaves Lansdown.

Auch Analysten der Investmentfirma Wedbush teilten diese Einschätzung und bezeichneten Indien als Apples „Rettungsinsel innerhalb der Lieferkette“, während sich das Unternehmen durch die Unsicherheiten der globalen Zollpolitik manövriert.

Tim Cook erklärte, Apple habe begonnen, Lagerbestände aufzubauen, um sicherzustellen, dass der Großteil der in diesem Quartal in den USA verkauften Geräte nicht aus China stammt.

„Tim Cook bemühte sich in der gestrigen Telefonkonferenz, die Anleger zu beruhigen. Dennoch dürften sich viele Investoren weiterhin mehr Klarheit darüber wünschen, was nach dem Juni-Quartal auf sie zukommt“, so Britzman weiter. Immerhin sei der prognostizierte Gewinneinbruch von 900 Millionen US-Dollar geringer ausgefallen als von vielen befürchtet.

Apple steht zudem auf dem chinesischen Heimatmarkt unter Druck: Die schleppende Einführung neuer KI-Funktionen hat dort die Konkurrenz – allen voran Huawei – gestärkt. Bereits vor der Einführung neuer US-Zölle befand sich das Unternehmen in einer angespannten Marktsituation.

„Die entscheidende Frage für Investoren lautet: Was kann China als Produktionsstandort für Apple künftig ersetzen? Eine einfache Antwort darauf gibt es nicht – das birgt Risiken für die langfristige Wachstumsstrategie des Unternehmens“, sagte Kathleen Brooks, Forschungsleiterin bei XTB.

Obwohl Elektronikprodukte bislang von den zahlreichen US-Importzöllen ausgenommen waren, hat Washington angedeutet, dass in den kommenden Wochen neue Abgaben verhängt werden könnten.

Während Technologiekonzerne wie Alphabet (GOOGL.O), Microsoft (MSFT.O) und Meta Platforms (META.O) dank ihrer Fortschritte im Bereich Künstliche Intelligenz mit starken Quartalszahlen überzeugten, blieb das Cloud-Wachstum von Amazon.com (AMZN.O) hinter den Erwartungen zurück.

Im Gegensatz dazu sehen sich Hersteller von Unterhaltungselektronik – darunter Chiphersteller wie Qualcomm (QCOM.O), Samsung Electronics (005930.KS) und Intel (INTC.O) – aufgrund der schwächelnden Konsumausgaben mit einer deutlich schwierigeren Marktlage konfrontiert.

Die Apple-Aktie hat seit Jahresbeginn rund 15 Prozent verloren. Zum Vergleich: Meta verzeichnete einen Rückgang von 2,3 Prozent, Microsoft legte um knapp 1 Prozent zu.

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von Apple für die kommenden 12 Monate liegt bei 27,63 – im Vergleich zu 28,64 bei Microsoft und 21,48 bei Meta.