In einer Kolumne im britischen Magazin „ Spectator“ sagte Downer, auch ehemaliger australischer Außenminister, dass der Rückzug Großbritanniens von den Chagos-Inseln „Fragen darüber aufwerfe, ob das Land bereit sei, seine souveränen Stützpunkte in Zypern und Gibraltar aufrechtzuerhalten“.

„Die Zyprioten möchten, dass die Briten ihre souveränen Stützpunkte dort aufgeben, weil auch sie ein Erbe des Empire sind “, fügte er hinzu.

In Bezug auf die Chagos-Inseln selbst sagte er, ihre Übertragung unter mauritische Souveränität sei „symptomatisch für ein Land, das keine geopolitische Perspektive mehr hat“.

„Großbritannien ist besessen von der eigenen Scham über seine imperiale Geschichte – und das schon seit einiger Zeit“, sagte er und verwies als Beispiel auf seine Zeit auf Zypern.

Er sagte, er habe während seines Aufenthalts in Zypern einen hochrangigen Berater des damaligen britischen Premierministers Gordon Brown kontaktiert, um mit ihm die Fortschritte bei den Verhandlungen zur Lösung des Zypern-Problems zu besprechen.

„Einer der Streitpunkte waren die 99 Quadratmeilen britischer Militärbasen dort. Zu meiner großen Überraschung teilte mir [Browns Berater] mit, dass [Brown] diese Basen im Rahmen einer Einigung gerne aufgeben würde“, sagte er.

„Der Beamte räumte ein, dass es gegen eine solche Kapitulation großen Widerstand seitens der Geheimdienste und des Verteidigungsministeriums geben würde“, fügte er hinzu und sagte, dass die Aufgabe der britischen Stützpunkte die Fähigkeit des Landes, „zum Frieden im Nahen Osten beizutragen“, „eindeutig einschränken“ würde .

Dies liege „nicht nur daran, dass diese Stützpunkte als unsinkbare Flugzeugträger für die Royal Air Force fungieren, wie ihre Rolle beim Abschuss der auf Israel gerichteten iranischen Raketen vor kurzem gezeigt hat, sondern auch daran, dass eine Aufgabe dieser Stützpunkte dem westlichen Bündnis den Zugang zu Geheimdienstinformationen verwehren würde.“

Downer war zwischen 2008 und 2014 Sonderberater des ehemaligen UN-Generalsekretärs Ban Ki-Moon für Zypern.

Während und nach seiner Zeit auf der Insel war er eine umstrittene Persönlichkeit, insbesondere unter den griechischen Zyprioten.

Der frühere zyprische Hochkommissar in Australien, Achilleas Antoniades, hatte 2013 gegenüber der Cyprus Mail erklärt, Downers Wut sei ausgebrochen, als er – vor seiner Ernennung zum Außenminister Zyperns – mit dem Besuch eines türkisch-zypriotischen Politikers in Australien konfrontiert wurde.

Er bezeichnete Downer zudem als „missbräuchlich“ und warf ihm vor, er habe gesagt : „ Scheiß auf die Europäische Union . Wer ist die Europäische Union? “

Erst kürzlich sorgte er im Mai dieses Jahres für Aufsehen, als er Ersin Tatar in dessen Amtssitz im Norden Nikosias besuchte und ihm sagte: „Meiner Ansicht nach ist dies eine Zeit, die frische Ideen erfordert. Es hat keinen Sinn, immer wieder dieselben Mantras der Geschichte zu wiederholen. Es ist eine Zeit für Fantasie, Kreativität und neue Ideen.“



Quelle: CyprusMail.com
https://cyprus-mail.com/2024/10/12/ex-un-advisor-questions-british-bases-in-cyprus-after-chagos-deal/
Text/Autor:
Tom Cleaver