Kinderfasching in Nürnberg und Kirmes in Lage wegen Terrorwarnung abgesagt – müssen wir uns an diesen Wahnsinn gewöhnen?
Kinderfasching in Nürnberg und Kirmes in Lage wegen Terrorwarnung abgesagt – müssen wir uns an diesen Wahnsinn gewöhnen?
Sicherheitsbedenken zwingen Traditionen in die Knie – Absagen von Kirmes und Kinderfasching
Traditionelle Frühjahrskirmes in Lage fällt aus
Die beliebte Frühjahrskirmes in Lage (Nordrhein-Westfalen) wird in diesem Jahr nicht stattfinden. Grund dafür sind gestiegene Sicherheitsanforderungen, die finanziell nicht tragbar sind. Besonders eine neue Vorgabe macht die Umsetzung unmöglich: Um sämtliche Zufahrtsstraßen zur Kirmes zu sichern, müssten mindestens 30 LKW mit einem Gewicht von je 3,5 Tonnen bereitgestellt werden. Einige dieser Fahrzeuge müssten zusätzlich mit zwei Fahrern besetzt sein – einer, der den LKW steuert und im Notfall für Rettungsfahrzeuge bewegt, und ein weiterer, der den Verkehr regelt.
Der langjährige Veranstaltungsorganisator Adolf Steuer erklärte: „Kurzfristig so viele LKW und rund 20 Fahrer zu organisieren, wäre finanziell nicht machbar. Ohne diese Maßnahmen kann die Sicherheit der Veranstaltung aber nicht garantiert werden, weshalb wir uns schweren Herzens zur Absage entschließen mussten.“
Die Stadtverwaltung bedauert die Entscheidung und betont, dass die Sicherheitsvorgaben zwar gleichgeblieben seien, das allgemeine Sicherheitsbewusstsein jedoch zugenommen habe. Aktuell wird an einem Alternativprogramm gearbeitet, um zumindest den geplanten verkaufsoffenen Sonntag stattfinden zu lassen.
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Kinderfasching in Nürnberg abgesagt – Angst vor Terrorgefahr
Für viele Kinder ist der Rosenmontagsumzug das Highlight des Jahres. Wochenlang fiebern sie darauf hin, sich als Gespenst, Prinzessin oder Superheld zu verkleiden und gemeinsam durch die Straßen zu ziehen. Doch in Nürnberg fällt dieser besondere Moment in diesem Jahr aus – Grund dafür sind Sicherheitsbedenken nach einer mutmaßlichen Terrordrohung.
Der Islamische Staat (IS) hatte auf einer Webseite ein Plakat mit vier potenziellen Anschlagszielen veröffentlicht, darunter zwei in Köln, eines in Nürnberg und eines in Rotterdam. Diese Meldung sorgte für Unruhe. Die Stadt Nürnberg entschied daraufhin gemeinsam mit der Polizei und den Veranstaltern, den Kinderfaschingsumzug abzusagen.
Mehrere Einrichtungen, die normalerweise an der Veranstaltung teilnehmen, hatten bereits zuvor wegen Sicherheitsbedenken abgesagt. Auch Eltern und Helfer äußerten ihre Sorgen – unabhängig von der Einschätzung der Polizei.
Als Ersatz erhalten die angemeldeten Einrichtungen nun Faschingspakete mit Krapfen und Kinderpunsch.
Als Ersatz erhalten die angemeldeten Einrichtungen nun Faschingspakete mit Krapfen und Kinderpunsch.
Die Absage des Kinderfaschings ist nicht die einzige Folge der Sicherheitslage: Bereits am Sonntag (2. März) wurde die geplante Afterparty des Vereins „Global Locals“ gestrichen, da die ursprünglich vorgesehene Location, die Saigon Bar, in der IS-Drohung explizit genannt wurde.
Veranstaltungen nur noch unter Polizeischutz – eine neue Realität?
Immer häufiger können öffentliche Feste nur noch unter starkem Polizeischutz stattfinden. Die zunehmenden Sicherheitsmaßnahmen und steigenden Anforderungen machen es Veranstaltern immer schwerer, traditionelle Feste wirtschaftlich tragbar zu organisieren. In Lage sind es die Kosten für Schutzmaßnahmen, in Nürnberg die Angst vor möglichen Anschlägen, die das gesellschaftliche Leben beeinflussen.
Aber müssen wir uns daran gewöhnen, dass Feste und Traditionen aus Sicherheitsgründen abgesagt werden? Kinderfaschings-Umzüge nicht mehr stattfinden, weil die Gefahr islamistischen Terrors droht? Volksfeste gestrichen werden, weil die Auflagen untragbar werden? Manche dieser Bräuche sind seit Jahrhunderten Teil unserer Kultur – und sie stehen für Gemeinschaft, Freude und unbeschwerte Momente.
Natürlich darf niemand unnötigen Risiken ausgesetzt werden. Aber ebenso wenig sollten wir uns daran gewöhnen, aus Angst unsere Traditionen und unser gesellschaftliches Leben aufzugeben. Die Diskussion, ob Kinder noch sicher Fasching auf den Straßen feiern dürfen oder ob eine Kirmes stattfinden kann, sollte nicht zur Normalität werden.
Doch genau das ist gerade Realität.
Autor: MF_Redaktion
Quelle: reuters / NIUS.de
Autor: MF_Redaktion
Quelle: reuters / NIUS.de